Augenoptik und Hörgeräteakustik in Deutschland - Daten & Fakten
Strukturveränderungen in der Augenoptikerbranche
Nach dem weitgehenden Wegfall der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind Augenoptiker stärker als früher als Verkäufer ihrer Ware gefordert. Aufgrund des hohen Beratungsbedarfs spielt der E-Commerce im Gegensatz zum übrigen Einzelhandel noch keine bestimmende Rolle beim Brillenkauf. So stieg der Onlineumsatz in der Augenoptik, im Gegensatz zur sonst stark wachsenden Tendenz in anderen E-Commerce-Branchen, in den letzten Jahren nur leicht an und lag Jahr 2024 bei lediglich rund 420 Millionen Euro. Der führende Onlineoptiker in Deutschland ist Mister Spex. Die Optikerkette Fielmann ist mit einem Nettoumsatz von mehr als 1,4 Milliarden Euro das mit Abstand erfolgreichste Unternehmen der Branche in Deutschland. Das größere Filialnetz weist hingegen der Konkurrent Apollo Optik mit über 900 Niederlassungen deutschlandweit auf.Hörgeräteakustik als Teil der Branche
In der Sortimentsstruktur der Augenoptiker stehen Brillen für mehr als vier Fünftel der Erlöse und Kontaktlinsen für weitere fünf Prozent. Etwa ein Zehntel des Umsatzes der Optiker machen Hörgeräte aus - absolut fast 600 Millionen Euro. In Zeiten des demographischen Wandels wird Hörgeräteakustik zu einem immer wichtigeren Thema in Deutschland. Von den insgesamt rund 5,4 Millionen Deutschen mit indizierter Schwerhörigkeit nutzten im Jahr 2024 etwa 3,7 Millionen ein Hörgerät. Hier zeigt sich ein Bedarf, der ein weiteres Wachstum des Marktes erwarten lässt. Neben Optikern buhlen spezialisierte Hörgeräteakustiker um Kunden. Die größten Unternehmen in diesem Bereich sind das Schweizer Unternehmen Geers, KIND aus Hannover sowie die multinationale Amplifon-Kette aus Italien.Die sich immer weiter verändernde Altersstruktur in Deutschland mit steigender Lebenserwartung sowie gleichzeitig sinkenden Geburtenraten wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass sowohl die Augenoptik als auch die Hörgeräteakustik stabile Umsätze verzeichnen.